flut reißt leben, haus, gefährt
rette sich, wer kann!
paar wichtel wollen umgekehrt
möglichst nahe dran
sind nicht gaffer
(die kommen auch, doch die kommen immer)
wichtel sind ein wahlkampfteam
also deutlich schlimmer
katastrophe vor der wahl
kann die waage neigen
also fratze trümmernah
vor der kamera zeigen
und nicht kichern, weil sonst merkt
es auch noch der letzte
es geht dir um deine wahl
und nicht um verletzte
und zur krönung: sondersabbel
nach der tagesschau
talkitalk zum wettertrabbel
macht uns alle schlau
wussten’s vorher, sagen sie
danach blitzeschnell
jetzt nicht jetzt und jetzt nicht wie
aber generell
einer ist für den appell
stets auch mit im team
stimme, blick – professionell
zerbrechlich und intim
„wertvoller als reichtum: klima!“
gibt er in die runde
und erhält nebst zugestimm
zwölfsiebzig pro sekunde
schön gesagt. der bei der wahl
(der wird’s noch mal probieren)
der darf uns auch beim nächsten mal
das elend moderieren
derweil vor ort machen die wichtel
etwas gutes: platz
und die helfer helfen weiter
hoffnungsvoller satz
„Zusammen“ist das aktuelle Thema des Literaturmagazins Eisenbart & Meisendraht in der Sommer-Doppelausgabe von der Nürnberger Texttagen.
Also frug ich mich in meinem Text „Wildnis“, wie lang nun das Kind unter den Fittichen seiner Eltern verbleiben soll. In der Radiosendung hörst Du mich ab 0:31:25.
Der Bühnentext begann ursprünglich mit einer Off-Regieanweisung:
Ein milder Dienstagnachmittag. Auf der schmalen Straße vor dem berankten Ziergartenzaun pickt eine Elster an etwas frisch Überfahrenem.
Hinter dem Zaun ist der Kinderspielplatz heute kaum besucht. Zwei Eltern schaukeln ihr korpulentes Kind mit gemeinsamer Kraft.
Eine weitere Mutter hat sich auf die Holzumrandung des Sandkastens gesetzt und beobachtet glücklich seinen Säugling, der im Sand liegt und mit den Ärmchen rudert.
Zu ihr setzt sich ein drahtiger Fremder und beginnt mit leiser Stimme grußlos dieses Gespräch.
Live war es Teil des Bühnenprogramms "Der zerfallene Engel". Hier der einzige Videomitschnitt:
Wie noch jedes Mal, wenn er der Menschheit mit ewiger Verdammnis drohte, fand sich schnell wieder eine Ablenkung. Diesmal war es das ungewöhnliche Glockenspiel des Eiswagens, das ihn stoppte, nachdem er ein paar von ihnen, aber längst noch nicht alle, in blöde Wasservögel verwandelt hatte.
im park hinter der großsternwarte
wächst eine distel wild
inmitten all der braven wiesen
da ist sie schon ein bild
wie von einem planeten der
so ist wie früher dieser
nicht domestikisch eingefasst
frei wuchernd und auch fieser
der park wird gerade neugemacht
und aktuell vermessen
gestrüpp kommt weg da wird dann bald
gesportlert und gesessen
die wilde distel wird gerahmt
anschaulich für die leute
so vollnatur so als vergleich
mit uns und unserem heute
Die Hitze gart den Geist malad die Sonne brüllt vor Lachen man sollte jetzt (ab 30 Grad) nichts Unbedachtes machen wie: Rempeln, Rotzen oder Streit im Beisein anderer. Weia dem Siedenden reicht Nichtigkeit für roten Augenschleier Das einzige, was geht, geht so: Frei Gaga sein, nicht leiden und Wahn und Juckigkeit feuchtfroh in Kunstaktionen kleiden in denen wir uns recht galant in Tiefkühltruhen kosen und wer nur ein Gefrierfach fand steckt’s Eis in seine Hosen
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