Zwischen all den Plakaten des Wahlkampfs, den Glotzis, Kuckis, Grinsis, Krachmachern, Anlachern, Anfachern, Unholden, Scherzbolden und Wassolldn tut es gut, die eine oder andere klare Aussage zu lesen.
Meine Favoritin ist diese. In seltener Ehrlichkeit bekennt sich hier ein Kandidat, dass ihm a) die Organisation des Verbrechens bestens bekannt ist, dass er sie b) als Vorbild bewundert und dass c) das Gegenüber von Verbrechen nicht etwa Zufriedenheit, Gemeinwesen oder Unschuld ist – nein, es ist das Sichern des eigenen Status:
Weltbürger Jens T., zurzeit unterwegs als Dokumentarist des Südens, schickt uns dieses herrliche Bild eines Singletisches.
Da sitzt er bald, der Einsame, und träumt kippelnd vom Gemeinsamen. Daran schmiegt sich gar wunderbar das Hörspielchen „Wegen der anderen“, aufgenommen in den Galoma-Studios, Berlin.
Lieben Dank, Jens Tippenhauer, herzlichen Dank, Galoma!
In der neuesten Umfrage nennen vier von fünf Menschen der Generation Mitte als größte Gefahr für unsere Gesellschaft die steigende Ungleichheit zwischen Arm und Reich.
Nahezu derselbe Anteile derselben Menschen spricht sich gegen eine Reichensteuer aus und findet richtig und wichtig, dass Menschen, die keine Arbeit haben, möglichst noch weniger Geld bekommen.
Mecklenburg-Vorpommern hat von allen deutschen Bundesländern den geringsten Ausländer- und zugleich den größten Arbeitslosenanteil an seinen Einwohnern.
Die größten Stimmengewinne erhält die Partei, die dort „Überfremdung“ behauptet und sich gegen dieselbe wendet.
Auf die größte Gefahr reagieren wir also mit ihrer Verschärfung. Auf keine Gefahr auch. Na, dann.