Kleiner Schmerz

Wo ich’s grad merk: Schmerz macht unleidlich, wenn er sich nicht nur momentan entlädt, sondern sich in den Alltag einnistet. Bockig wird der Mensch, laviert herum ums Schmerzgekröse, verkrümmt an Haltung und Gemüt. „Würd ich meinem ärgsten Feind nicht gönnen“, behauptet er voll Sehnsucht, als würd ihm Mutter Pein den Ausweg lassen, das Päckchen anderen aufzubürden.

Kürzest werden die Gedanken: Wie von A nach B, möglichst nicht über Weh? Jeder Schlenker ist ein Zusatz an Mühsal, heut kein Schwung ins Fantastengeäst, Wechsel macht Knarz im Körpergebälk. Stöhnlaut, Burnout, Ausderhaut. So viel an Mordio wuchert aus schmerzlicher Zeter, mein Krampf, Hass ist der Orgasmus der Ungestreichelten.

Wahre Hingabe hingegen mündet in verschnurrtem Glücksgeräkel. Das braucht es hier im Ohwehwehweh für den Malträtierten von den empathischen Unversehrten: Medizinisches Schmusihuana, La Knutsch, Leckemäulchen, das feine Schmatzeratz. So streicheln wir uns Leben und Rücken wieder entzückend geschmeidig. Wir, gut für uns, und köstlich in der Welt, gern auch mit Reiben, Funkelaugen, wachem Streit, alles statt grimmer Gnatschnflatsch, spuckendem Hassndas und Atze Stöhnenhöhn. Da haben wir die Wahl, an jedem Tag. Und wählen, ja, das Schöne ins uns eben, da lacht der Ischias über den kleinen Schmerz. Und Hexenschluss.

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